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Auch Mörder können lecken

Auch Mörder können lecken

“Wir gehen aus, wir kommen morgen früh wieder.”, verabschiedeten sich meine Eltern von mir. “Und wenn du Angst hast, so gehe zum Hund ins Wohnzimmer und lass dich lecken. Ich möchte nicht, dass du das Licht anmachst, du sollst schlafen!”, ermahnte sie mich. So fuhren Mum und Dad los und ließen mich allein. Es war etwa 11 Uhr, ich konnte nicht schlafen und ging so zum Hund und ließ mich lecken. Ich fühlte meinen Dalmatiner, sehen konnte ich ihn ja nicht, weil es sehr dunkel war. Ich konnte überhaupt nichts sehen.
So ging ich wieder ins Bett, schlief einige Minuten und wurde von unserem Wasserhahn geweckt. Er lief, das konnte ich klar und deutlich hören, jemand müsste ihn angemacht haben. So tastete ich mich im Dunkeln zum Wasserhahn und schloss ihn wieder. Ich ging zum Hund und ließ mich lecken, kurz darauf ging ich wieder ins Bett.
Ich schlief einige Minuten, dann hörte ich Schritte im Flur. Ich tastete mich zum Flur und lauschte. Nichts war zu hören, so ging ich wieder zum Hund und ließ mich lecken. Darauf ging ich wieder ins Bett und schloss die Augen.
Diesmal schlief ich eine ganze Stunde, denn es war Mitternacht, als ich wieder aufwachte. Ich sah, wie das Licht im Flur brannte. Ich tastete mich ins Wohnzimmer und ließ mich vom Hund lecken, bevor ich zum Flur lief. Tatsächlich brannte dort das Licht und alles war voller Hundehaare. Ich sah überall Blut und Stücke meines Hundes auf dem Boden liegen. Ich brüllte so laut ich konnte, dass jemand meinen Hund zerhackt hätte, aber es schien mir, als hätte mich niemand gehört.
Als ich dann aufschaute, schaute ich zufällig genau in den Spiegel, wo mit Hundeblut geschrieben stand: “Auch Mörder können lecken.”

Am nächsten Tag sagte mir ein Gerichtsmediziner, der Hund sei seit etwa 11 Uhr tot; aber das konnte nicht sein. Wer solle mich denn sonst so oft geleckt haben?

Das letzte ist nicht der Tod, sondern die Auferstehung  
   
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